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  Apartheid
 

Südafrika in der Ära der Apartheid

 

 

Die Politik der konsequenten Rassentrennung wurde nach Gründung der Südafrikanischen Union im Jahre 1910 durch ein Bündel von Gesetzen eingeleitet, die alle die Rechte der schwarzen Bevölkerungsmehrheit immer weiter beschnitten. Der "Mines and Works Act" von 1911 verpflichtete Schwarze zum Beispiel, ausschliesslich niedere Arbeiten zu verrichten und garantierte damit die Verfügbarkeit billiger Arbeitskräfte. Der "Native Land Act" von 1913 erklärte 7,3 % der Fläche Südafrikas zu Reservationen für Schwarze und verbot ihnen, ausserhalb dieser Gebiete Land zu erwerben.

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Da es - auf Grund des fehlenden Wahlrechts und eines generellen Streikverbots für Nicht-Weisse - keinerlei Möglichkeiten für politischen Protest gab, wurde der "African National Congress" (ANC) sowie weitere Widerstandsbewegungen gegründet. Sie waren alle zunächst schlecht organisiert und wenig effektiv. Die weissen Regierungen konnten darum ihre Politik der Rassentrennung mehr oder weniger unbehelligt fortsetzen.

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Nach dem 2. Weltkrieg verschärften sich die Konflikte, und es gab zahlreiche wilde Streiks schwarzer Arbeiter. Die verunsicherten Weissen verhalfen daraufhin der rechtskonservativen National Party unter Dr. D.F. Malan, der drastische Massnahmen gegen die "schwarze Gefahr" garantiert hatte, zu einem überwältigenden Wahlsieg. Malan prägte den Begriff der "Apartheid" und leitete die konsequente Umsetzung dieser unheilvollen Politik ein. Jetzt ging es nicht mehr "nur" um eine ökonomisch begründete Trennung der Rassen, sondern zunehmend wurde auch die Privatsphäre der nicht-weissen Menschen reglementiert und kontrolliert. Ehen zwischen verschiedenen Rassen wurden verboten. In allen öffentlichen Einrichtungen, Behörden, Verkehrsmitteln und sogar auf den Toiletten wurde die Rassentrennung eingeführt. 

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Nachfolger von D.F.Malan wurde im Jahre 1954 J.G. Strijdom, der die Apartheidsgesetzgebung weiter verschärfte. Ihm folgte 1958 Dr. H.F. Verwoerd, ein brillianter Intellektueller, der die Ideologie der getrennten Rassenentwicklung verfeinerte und theoretisch untermauerte. Unter seiner Verantwortung wurde in den schwarzen Reservationen eine begrenzte Selbstverwaltung eingeführt, und so entstanden die quasi-autonomen Homelands wie die Transkei, Ciskei, Bophuthatswana, Venda und KwaZulu. Der südafrikanische Staat versuchte auf diese Weise, sich der Verantwortung für die ökonomischen und sozialen Probleme in den Reservationen zu entledigen. 

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Mittlerweile hatte sich allerdings der schwarze Widerstand unter Führung des ANC organisiert. Massenhafte Proteste veranlassten darum die Regierung, sämtliche oppositionellen Gruppen zu verbieten. Das Verbot blieb jedoch wirkungslos. Die Widerstandsorganisationen militarisierten sich und arbeiteten aus dem Untergrund weiter.

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Als 1976 in Soweto eine Demonstration tausender Schüler brutal niedergeschossen wurde, griffen die Unruhen auf das ganze Land über. Der ANC militarisierte seinen Kampf, und Südafrika entwickelte sich mehr und mehr zum Polizeistaat. Es dauerte jedoch noch bis zum Jahre 1989, als der letzte Präsident des alten Südafrikas, Frederik Willem de Klerk, das Scheitern der Apartheidspolitik endgültig öffentlich eingestand. Auch der - nach vielen Jahren Handelsembargo - desolate Zustand der Wirtschaft war Grund für den Zusammenbruch. Der Weg für die ersten allgemeinen Wahlen in Südafrika war damit frei.

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